Konsolen und Schlusssteine in der Klausur

Konsolen im Refektorium

Die Konsolen im Refektorium gehörten noch zur ersten Einwölbung (um 1300) und sind damit die ältesten im Kloster Neuzelle. Sie wurden aus breiten Backsteinen hergestellt, in lederhartem Zustand bearbeitet und anschließend gebrannt.

Die Wandkonsolen bestehen aus rechteckigen Backsteinen. In einem schmalen Rahmen befindet sich eine reliefartig herausgearbeitete Person (2x Zisterzienserabt, 1x Maria mit Jesuskind) unter einem gotischen Stabwerk. Darunter ist eine Zeile mit Stempelverzierung gesetzt. Die Eckkonsolen sind schmaler, aber ähnlich aufgebaut. Nur befindet sich oben ein weiterer, vollplastisch modellierter Kopf. Zwei Eckkonsoeln sind nicht mehr zu deuten. Die Konsole in der Südwestecke zeigt jedoch einen Mönch mit Sackpfeife; allerdings als Karikatur, denn seine Kapuze weist zwei Eselsohren auf.

Konsolen im Kalefaktorium

Im Kalefaktorium wird jede Gewölberippe von einem Köpfchen aus Backstein aufgenommen. In den Ecken ist das jeweils eine Rippe und an den Wänden sind es jeweils drei. Insgesamt gab es ursprünglich 28 kleine Konsolenköpfe in diesem Raum, die individuell geschnitten waren. Davon blieben 24 erhalten. Ein Köpfchen konnte bei den archäologischen Untersuchungen im Barockgarten gefunden werden. Es ist vermutlich beim Einbau der barocken Tür abgeschlagen worden.

Die Köpfe zeichnen sich durch scharf geschnittene Augen aus. Dies erinnert an einige Konsolen im Kreuzgang, die ebenfalls in der Zeit um 1500 entstanden sind.

Schlusssteine im Kalefaktorium

Das schöne Gewölbe im Kalefaktorium ist so angelegt, dass 4 Rippen, 6 Rippen, 7 Rippen und 8 Rippen zusammenstoßen und durch einen Schlussstein gefasst werden. Bei 4 Rippen (12 mal) ist auf rechteckigem Grund ein Stern in einem Kreis, ein Wappenschild , ein verziertes Kreuz und eine S-förmige Linie dargestellt und bei 6 Rippen (4 mal) ein Stern auf 6-eckigem Grund. Stoßen 7 Rippen zusammen (4 mal) ist ein Wappenschild auf 7-eckigem Grund zu sehen. Besonders hervorgehoben sind die Stellen, an denen 8 Rippen zusammen stoßen (5 mal): In der Mitte des Raumes ist eine Rosette dargestellt und seitlich davon vier individuelle Köpfe. bei der Vierzahl der Köpfe könnte man die Evangelisten interpretieren. Die Wappenschilder sind alle leer. Wahrscheinlich hat es ursprünglich eine farbige Bemalung gegeben. Die Schildformen sind unterschiedlich. Neben dem halbrunden Schild und dem Schild mit Spitze und starker Bauchung im unteren Bereich sowie geschwungener Oberlinie kommt auch die Tartsche vor, die Mitte des 14. Jahrhunderts aufkam.

 

Gewölbe im Parlatorium

Das Parlatorium im Ostflügel der Klausur wurde wohl auch um 1400 eingewölbt. Hierfür spricht die besondere Gewölbeform, die ein Vorbild in der Sakristei des Prager Veits-Domes (erbaut zwischen 1352 und 1356) hat. Die böhmischen Kultureinflüsse im Kloster Neuzelle hatten sich nach dem Erwerb durch Karl IV. (also nach 1370) ergeben.

Konsolen und Schlusssteine im Konversenbau

Die Baugeschichte des Westflügels ist noch nicht geklärt. Die räumliche Aufteilung im nördlichen Abschnitt dieses Klausurflügels wurde wohl erst unter Abt Nikolaus von Bomsdorf (1431-1469) durchgeführt. Die beiden Konsolen im nördlichsten Raum lassen sich stilistisch nicht einordnen.

Schlusssteine im Kreuzgang

Viele Schlusssteine im Kreuzgang wurden im Laufe der Zeit leider entfernt. Von ehemals 34 Steinen sind 18 nicht mehr vorhanden. 16 Steine sind erhalten geblieben, davon 2 allerdings nur fragmentarisch.

Westflügel

Südflügel

Ostflügel

Nordflügel

 

Schlussstein in der Alten Sakristei

Die Schlusssteine in der Alten Sakristei sind von hoher Qualität. Sie stammen aus der zweiten Bauphase um 1400 und lassen böhmische Einflüsse erkennen.