Bartholomäus (Apostel)
Bartholomäus wird von vielen Bibelinterpreten mit Nathanael, einem gebürtigen Galiläer, identifiziert, der zunächst ein Jünger Johannes des Täufers war und von Philippus zu Jesus geführt wurde. Als Apostel verbreitete er den christlichen Glauben in Persien und möglicherweise auch in Indien, in Ägypten und Armenien zu. Sein Wirkungskreis ist aber nicht restlos zu klären. Hieronymus erwähnt ein Bartholomäus-Evangelium, das von Papst Gelasius I. allerdings nicht in den Kanon anerkannter Schriften aufgenommen wurde. Es werden ihm auch verschiedene koptische Texte zugeschrieben, so ein Buch von der Auferstehung Jesu Christi. Sein Martyrium und der Ort des Martyriums um das Jahr 51 n. Chr. sind ebenfalls unklar. Es gibt Berichte von einer Steinigung mit anschließender Verbrennung, einer Kreuzigung mit dem Kopf nach unten, einer Häutung mit anschließender Kreuzigung, eine Prügelung mit Todesfolge und anschließender Enthauptung und einer Ertränkung.
In der Stiftskirche steht Bartholomäus barfuß in Kniebundhose, Schecke und um die Hüften geschlungenem Umhang im Stil der Renaissance. in der linken Hand hält er, wie alle Apostel, ein Buch und in der rechten das Schindemesser, das auf die Marter der Häutung verweist. Das Kuppelfresko in der Kreuzkirche zeigt Bartholomäus in braunem Mantel mit einem großen, aufgeschlagenen Buch. Angedeutete Schriftzeichen sollen wohl auf die eigenen Schriften des Bartholomäus hindeuten. Über dem Heiligen schweben zwei Putten mit Palmzweigen, vor ihm ist ein Putto mit dem Schindemesser zu sehen.
Benedikt von Nursia
480 wurde Benedikt in Nursia (Umbrien) geboren. Über sein Leben ist wenig bekannt. Ein früher Bericht stammt von Papst Gregor dem Großen, der selbst Mönch des Benediktinerordens war. Demnach brach Benedikt sein Studium ab, da ihn die Sittenlosigkeit der Studenten entsetzte, und zog sich für drei Jahre in die Einsamkeit zurück. 529 begründete er eine Mönchgemeinschaft in Monte Cassino, für die er grundlegende Regeln verfasste. Dieser älteste westliche Mönchsorden verbreitete sich schnell und war bis ins hohe Mittelalter die einzige Form der mönchischen Gemeinschaft. Benedikt starb nach 547. Die Heiligenlegende ist wesentlich vom Bericht Gregor des Großen geprägt.
Der Tod des Heiligen Bernhard wird recht oft dargestellt. Auf dem Tafelbild des Bendiktus-Altars wird Benedikt von zwei Mönchen gestützt. Er trägt die schwarze Flocke der Benediktinermönche und einen Kreuzanhänger auf der Brust. Der Hochaltar in der Kreuzkirche zeigt uns Benedikt dagegen als den großen Kirchenlehrer im Messgewand eines Abtes, der ein offenes Buch in der linken Hand hält. Die Finger der rechten Hand hält er in einem Gestus, der das Argumentieren bzw. Formulieren unterstreicht. Ein Hinweis auf sein Regelwerk für die Mönchsgemeinschaft. Das Kuppelfresko zeigt Benedikt – wie auch beim Hochaltar der Kreuzkirche und bei den Seitenaltären der Stiftskirche – als Pendant zu Bernhard von Clairveaux. Auf dem Kuppelfresko ist Benedikt ein Becher mit einer Schlange als Attribut beigegeben. Dies verweist auf die Legende, dass das Gift, mit dem Benedikt getötet werden sollte, als Schlange aus dem Becher entwich.
Bernhard von Clairveaux
Bernhard wurde 1090 als Sohn burgundischer Adliger geboren. Unter dem Eindruck einer Christus-Vision trat er 1112 in das Reformkloster Citeaux ein. Drei Jahre später wurde er mit 12 Mönchen zur Gründung des Klosters Clairveaux ausgesandt, dessen Abt er bis zu seinem Tod im Jahr 1153 war. Bernhard reformierte das religiöse Leben seiner Zeit, verfasste grundlegende Statuten für den Zisterzienserorden, beriet verschiedene Päpste und rief zum zweiten Kreuzzug auf. Seine Schriften prägten die abendländische Mystik.
Bernhard ist überall mit dem Attribut des „Auges Gottes“ dargestellt und von daher gut zu identifizieren. In der frühen Neuzeit übernahm die sakrale Kunst das Gottesauge von den Humanisten als Zeichen der göttlichen Tugenden. Es ist in ein Dreieck gestellt, das auf die Dreifaltigkeit in ihrer Allgegenwart und Allwissenheit verweist. Bernhard trägt dieses Auge quasi als Brustkreuz auf seiner weißen Flocke bzw. auf dem Messgewand. Das Tafelbild am Bernards-Altar zeigt uns eine Vision Bernhards: Er kniet anbetend unter dem Gekreuzigten, der sich tief vom Kreuz zu ihm hinabbeugt.