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Hedwig von Schlesien

Hedwig wurde 1174 als Tochter Graf Bertholds IV. von Andechs-Meranien geboren. Sie war die Tante Elisabeths von Thüringen. Nach ihrer Erziehung im Benediktinerinnenkloster Kitzingen wurde sie 1186 Gattin des Piastenherzogs Heinrich von Schlesien. 1238 stirbt Heinrich, drei Jahre später ihre ältester Sohn im Kampf gegen die Mongolen. Aufopfernd kümmert sich Hedwig um die Bedürftigen. Nach ihrem Tod 1243 wird sie in dem von ihr gestifteten Kloster Trebnitz beigesetzt.

Die Darstellung der Hedwig am Anna-Altar in vollplastischer Stuckfigur zeigt die Heilige standesgemäß mit einem Herzogshut und einem mit Hermelinschwänzen besetzten Umhang. Zu ihren Füßen steht ein Modell des von ihr gegründeten Klosters. Sie ließt andächtig in einem großen Buch.

 

Heiliger Geist

Seit dem Konzil von Nicaea wird der Heilige Geist als Taube gezeigt. In der Bibel wird die Taube bei der Taufe Jesu erwähnt (Mt 3,16). Bei der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die versammelten Apostel allerdings als Feuerzungen (Apg 2,3). Die Taube kommt bei vielen Heiligendarstellungen als Zeichen der göttlichen Inspiration vor.

Szenisch eingefasst ist die Darstellung der Taube im Deckenfresko der Stiftskirche zur Taufe Jesu und im Tafelbild des Verkündigungs-Altars. Beide Motive zählen zu den ältesten Darstellungen Heilig-Geist-Taube. Ganz konsequent wird im Kloster Neuzelle die Dreifaltigkeit Jesus-Taube-Gott vermittelt. in der Vorhalle der Stiftskirche und in der Josephskapelle erscheint die Taube im Deckenfresko. An den beiden Hochaltären, am Tauf-Altar und der Kanzel der Stiftskirche als vollplastische Figur in einem Strahlenkranz. Am Maria-Altar der Stiftskirche ist die Taube als Scagliola-Kartusche dargestellt. Hier sicherlich als Hinweis auf die Verkündigung de Geburt Jesu.

Hieronymus

Der um 347 in Dalmatien geborene Hieronymus ließ sich nach seiner Ausbildung 366 in Rom taufen. Nach Aufenthalten in Trier, Aquileia und Antiochien geht er für drei Jahre als Einsiedler in die Wüste. Nach seiner Rückkehr lässt er sich zum Priester weihen. Aufgrund seiner Griechisch- und Hebräischkenntnisse nimmt ihn Papst Damasus 382 zum Sekretär. Aufgrund von Verleumdungen muss er aber Rom verlassen. Er wird Leiter eines Männerklosters in Bethlehem, übersetzt die Bibel aus dem hebräischen Urtext, schreibt Kommentare, theologische Schriften und Briefe. Bis zu seinem Tod um 420 setzt er sich kämpferisch mit den Lehrmeinungen Pelagianus, Origenes und Rufinus auseinander. So wird er neben Augustinus zum bedeutendsten Kirchenlehrer.

Die Kanzel der Kreuzkirche zeigt Hieronymus als Einsiedler, der nur mit einem Tuch locker bekleidet durch die Wüste läuft und ein Kruzifix küsst. neben einem Totenschädel ist auch ein Löwenkopf zu sehen. Der Löwe, der Hieronymus in der Einsamkeit begleitete, erscheint auch neben der vollplastischen Holzfigur des Hieronymus am Tauf-Altar der Stiftskirche. Hier sehen wir den Heiligen im priesterlichem Chorgewand, bestehend aus Chorhemd mit Mozetta und einem einfachen Galero, der mit einer Blume geschmückt ist. Unter dem linken Arm hält er ein Buch. Seine rechte Hand ist zu einem abwägenden Gestus erhoben.