Ignatius von Loyola
1491 in eine vornehme baskische Adelsfamilie geboren machte Ignatius zunächst eine Karriere im Kriegs- und Hofdienst. Bei der Belagerung von Pamplona 1521 durch die Franzosen wurde er verwundet und auf dem Krankenlager u. a. durch die Lektüre von Ludolf von Sachsens „Leben Jesu“ bekehrt. Anschließend führte er ein zurückgezogenes Pilgerleben, dessen Eindrücke er in seinem Hauptwerk „Exercitien“ verarbeitete. Nach einer Wallfahrt ins Heilige Land begann er ein Studium in Barcelona, Alcala, Salamanca und Paris. Wegen seiner Lehr- und Predigertätigkeit geriet er mehrfach mit der Inquisition in Konflikt. 1537 wurde er zum Priester geweiht.Er gründete einen neuen Orden (Gesellschaft Jesu bzw. Jesuiten), der militärisch strukturiert war und 1540 von Papst Paul III. bestätigt wurde. Schwerpunkt der Ordensarbeit wurde die Erziehung und theologische Ausbildung in den Jesuitenkollegien, die Seelenführung in Beichte und Exerzitien sowie die Missionsarbeit. Bis zu seinem Tod 1556 bestanden Ordensniederlassungen in ganz Europa und Missionsstationen in Indien und Japan. Ignatius hat intensiv mit wirksamen Kommunikationsformen auseinandergesetzt und interessante Ansätze für die katholische Konfessionalisierung (Gegenreformation, Beschlüsse des Konzils von Trient) gefunden. Insofern hat er indirekt auf einige Arbeiten im Kloster Neuzelle eingewirkt, wie der Struktur der Kreuzkirche (Vorbild Jesuitenkirche Il Gesu in Rom) oder den Neuzeller Passionsdarstellungen (Theater als Kommunikationsform, die ersten sakralen Kulissentheater entstanden bei den Jesuiten).