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Judas Thaddäus

Thaddäus war der Bruder Jakobus des Jüngeren, Joseph Barsabas und Simon Zelotes und damit ein Halbbruder Jesu. es ist nicht viel über ihn bekannt. Die Legenden gehen weit auseinander. Nach Eusebius von Cäsarea wurde Thaddäus unter dem Namen Addai zu Abgar V., dem König von Edessa geschickt. Nach anderen Überlieferungen wirkte Thaddäus zusammen mit Simon Zelotes in Syrien und Mesopotamien, dann in Persien, wo beide getötet wurden. Nach der armenischen Tradition missionierte Judas Thaddäus zusammen mit Bartholomäus in Armenien.

 

Das Kuppelfresko der Kreuzkirche und die vollplastische Stuckfigur in der Stiftskirche zeigen Thaddäus mit einer Keule. Im Kuppelfresko wird das Heiligenattribut – wie bei allen anderen Aposteln auch –  von einem Putto getragen. Im Apostelkollegium der Stiftskirche trägt Thaddäus ein einfaches gegürtetes Gewand mit Mantel, der ihm von den Schultern gerutscht ist.

 

Thomas

Der Apostel Thomas tritt im Evangelium des Johannes  am Stärksten hervor. Hier wird er mit dem Beinamen der „Zweifler“ versehen, da er die Auferstehung Jesu nicht glauben konnte. Doch auch er missionierte für das Christentum, insbeosnere in Persien und Indien. Der legende nach soll er 67 n. Chr. in Kalamina hingerichtet worden sein. Seine ursprüngliche Grabstätte soll sich in Malipur-Madras am Golf von Bengalen befunden haben.

Kuppelfresko und Apostelkollegium zeigen Thomas mit eine Lanze, die auf seine Hinrichtung verweist. Die meisten Apostel sind mit dem Attribut ihres Martyriums dargestellt. Bei Thomas ist allerdings nicht klar, ob er mit dem Schwert oder der Lanze getötet wurde.

 

Thomas Becket

Als Sohn eines Londoner Kaufmanns um 1118 geboren studierte Thomas in Paris, der führenden Universität (später noch Recht in Bologna und Auxerre). 1141 kam er zu Erzbischof Theobald von Canterbury. Er wurde 1154 Erzdiakon in Canterbury, 1155 Kanzler Englands und 1162 Erzbischof von Canterbury. In dieser Position stritt er leidenschaftlich mit König Heinrich II. über die kirchlichen Rechte, insbesondere das Strafrecht, und später über die kirchliche Unabhängigkeit im Allgemeinen. Thomas musste 1163 ins Exil gehen, kehrte aber 1170 zurück. Als er zwei Bischöfe, die eng mit Heinrich in Verbindung standen, exkommunizieren ließ, forderte der König seinen Tod. Am 29.12.1170 wurde Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury ermordet. Seine Ermordung am Altar hatte enorme politische und religiöse Auswirkungen. 1174 tat König Heinrich öffentlich an seinem Grab Buße.

Am Nepomuk-Altar in der Stiftskirche ist Thomas Becket im Ornat eines Erzbischofs zu sehen. Er hält den Bischofsstab in der Hand. Seine Mitras wird allerdings von einem Putto getragen, um auf die Absetzung Thomas Beckets zu verweisen. Der Putto hält aber auch ein Schwert in der Hand, mit dem auf die Ermordung des Geistlichen verwiesen wird. Die vollplastische Stuckfigur ist mit Blattgold veredelt.