Nawroths Passionszyklus

Der Görlitzer Künstler Georg Nawroth (1911 bis 1988) schuf 1961 für die Neuzeller Stiftskirche einen 14-teiligen Passionszyklus in Spachtelarbeit (Öl auf Leinwand). Beginnend am Marienaltar zieht sich der Passionsweg an der Außenwand des südlichen Seitenschiffes entlang und führt dann an der Außenseite des nördlichen Seitenschiffes zurück zum Altarraum, wo er am Jesu-Kind-Altar endet. In gedeckten Tönen und einigen leuchtendem Farbeffekten sowie scharf geschnittenen Kanten steht Jesus in den einzelnen Szenen im Mittelpunkt und ringt förmlich mit dem Kreuz. Dabei führt das Kreuz ein interessantes „Eigenleben“; mal neigt es sich Jesus zu, mal kippt es von ihm weg. In der vierten Szene, in der Jesus Abschied von seiner Mutter nimmt, steht das Kreuz eigenständig im Hintergrund, als warte es darauf, wieder von Jesus aufgenommen zu werden.

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Georg Nawroth studierte an den Kunstakademien in Florenz, Düsseldorf, Weimar und Berlin. 1947 promovierte er an der Universität Jena. Verschiedene Studienreisen führten ihn nach Holland, Italien und in die Schweiz. Er hat vor allem sakrale Freskomalereien angefertigt, aber auch Tafel- und Glasbilder.